Realitäten

Wenn ich bei meinem Morgenkaffee nach rechts schaue, sehe ich, keine fünfzig Meter neben mir ein hellgrünes Riff im blauen Meer, bewohnt von bunten Pflanzen und Tieren. Einhundert Meter vor meinem Bug befindet sich ein weißer Sandstrand, gesäumt von Palmen. Das Karibik-Klischee schlechthin.

An meiner rechten Seite liegt die starke Gulet meiner Freunde Jörg und Angela, die morgen zu ihrer zweiten Atlantiküberquerung startet. Und hinter meinem Boot erstreckt sich das karibische Meer bis zum Horizont. Was für ein schöner Platz, und ganz real.

Aber es gibt ja auch noch die andere Realität. Die, die mich jeden Morgen per Nachrichten aus der ganzen Welt erreicht. Die Seuche, die das Leben so vieler Menschen auf den Kopf stellt. Gewissheiten haben keinen Bestand mehr, Pläne sind wertlos. Wir alle müssen uns neu orientieren. Und das ist die große Chance, die uns die Krise gibt. Die schönen Dinge wieder wertschätzen und nicht kaufen, Verantwortung füreinander übernehmen.

Ich bin dankbar für die Schönheit um mich herum und ich bin dankbar für die Menschen, die mich unterstützen.