Fahrtensegeln. Tage und Nächte auf See. Stunden und Tage in denen nichts passiert. Wasser, Horizont, Himmel, sonst nichts. Langeweile? Nicht eine Sekunde!
Seit unserem Start im April in meinem türkischen Heimatdorf Bozburun haben wir so viel gesehen, so viel erlebt. Aber das Gefühl „Fahrtensegeln“ ist noch nicht so richtig aufgekommen. Bis nach Sizilien haben wir unsere Törns in genussvollen Tagesetappen gestaltet. Städte und Inseln erkundet, gebadet und geschnorchelt Musik gehört und uns durch das östliche Mittelmeer gefuttert. Einfach eine herrliche Reise mit lieben Gästen. Und ab Sizilien liegen richtige Seestrecken vor uns (auch mit lieben Gästen!). Trapani – Alicante, über 750 Meilen, 2 Wochen Zeit. Klaus und Klaus, Renate und Beate, Frank und ich.
Bei 6 Personen an Bord lässt sich eine komfortable Wacheinteilung realisieren. 3 Stunden Wache mit 2 Personen und dann 6 Stunden Pause. Die ersten 22 Meilen segeln wir von Trapani, im Osten Siziliens nach Marettimo, der östlichsten der Ägadischen Inseln. Von dort ging es in die Nacht. 175 Meilen bis Teulada im Süden Sardiniens. Delfine kommen vorbei, das vorbereitete Abendessen auf rutschfesten Tabletts im Cockpit serviert und dann einer dieser unendlich kitschigen Sonnenuntergänge. Wir haben viel gelernt. Eine 3 – Stunden Wache dauert gefühlte 15 Minuten und der Kaffee nachts um 3.00 Uhr schmeckt am besten. Und nein, wir waren nicht müde am nächsten Morgen und das Geräusch von Wellen und Wind ist meist lauter als das Schnarchen der Mitsegler.
Wir freuten uns richtig auf die kommenden Nachtetappen. Erst recht als wir einen üblen Mückenüberfall in Carloforte auf der Insel S. Pietro erleben mussten. Abends laufen wir aus und erneut in eine wunderschöne Nacht hinein. Wir hatten einen Tag in Carloforte gewartet um ein günstiges Wetterfenster für unsere Überfahrt nach Menorca zu finden. Lange Segelstrecken auf direktem Kurs belohnen uns und lassen die Mückenstiche vergessen. Das Meer leuchtet in unserem Kielwasser, gelegentlich kreuzt ein Fischer oder ein Frachtschiff unseren Weg und die Gespräche während der Nachtwache werden intensiver. Ein Erlebnis für mich ist auch, zu sehen wie unterschiedliche Menschen zu einer Crew zusammen wachsen, wie jeder schaut wo er gebraucht wird, wie die meisten Versuche den Abwasch zu machen abgebrochen werden mussten, weil es schon jemand gemacht hat.
Auf den Balearen mussten wir dann etwas Wetter-Lotto spielen. Fünf mal den Plan geändert und mit tollen Segelstrecken belohnt – so soll es sein. Über Cala d’Or auf Mallorca segeln wir zu einem schönen Stopp nach Palma. Im Real Club Nautico, dem Parkplatz der Superyachten hat sich unsere tapfere Yavas Yavas bestens eingeführt. Hat sie doch schon über zwanzigtausend Seemeilen mit mir im Kielwasser und braucht sich vor den großen und teuren Yachten nicht zu verstecken.
Noch eine Nacht. Noch ein Sonnenuntergang, ein Sonnenaufgang, ein Sternenhimmel, einmal das Meer leuchten sehen, noch ein Kaffee zum Wachwechsel. Wie geplant laufen wir am Freitag in Alicante ein. Zufrieden, und ja, auch etwas stolz, geniesse ich den Anlegedrink. Eine super Crew, ein tolles Schiff und bestes Wetter haben die Strecke für uns alle zu einem tollen Erlebnis werden lassen.
Jetzt bummeln wir gemeinsam mit Neri und Franks Bruder Ulf die spanische Küste entlang. In Tagesetappen, unterbrochen von Landtagen, in denen wir uns Spanien und seiner Küche nähern segeln wir Richtung Gibraltar. Und dann wartet der Atlanik auf uns. Aber das ist dann eine neue Geschichte.
Wenn Ihr Lust habt, kommt doch an Bord.
Von den Kanaren zu den Kapverden (Start am 11.11.2018) ist noch eine Doppelkabine frei. Und für das Abenteuer Transatlantik gibt es noch eine freie Koje. Oder doch lieber gleich im Segelparadies Karibik starten? Ab dem 16.2.2019 2 Wochen von Martinique nach Grenada (3 Plätze frei), ab dem 2.3.2019 2 Wochen von Grenada nach Martinique (4 Plätze frei). Ab dem 16.3.2019 2 Wochen von Martinique nach Antigua ( 5 Plätze frei), ab dem 30.3.2019 von Antigua nach Tortola (BVI’s, 6 Plätze frei). Ich freu mich, wenn Ihr an Bord kommt!
Neueste Kommentare