Energie
Hier reden wir natürlich erst einmal über die Stromversorgung der Yacht. Wir kochen und backen mit Gas, aber das ist ein anderes Thema. Die ersten Fragen, die ich mir gestellt habe sind:
Wieviel Energie werde ich benötigen (nein, nicht ich, die Yavas Yavas natürlich)?
• Wo kann ich den Energieverbrauch reduzieren?
• Wie erzeuge ich diese Energie?
• Wie speichere ich diese Energie?
Es gibt im Internet eine ganze Reihe Seiten, die sich mit der Thematik befassen. Sehr geholfen haben mir die Homepage von Sönke Roever (www.blauwasser.de) und das mit seiner Frau Judith erstellte Buch „Blauwassersegeln kompakt“. Zunächst habe ich eine Energiebilanz erstellt um den Strombedarf festzustellen. Jetzt war ich mit der Yavas Yavas schon 12 Jahre unterwegs, bevor ich entschieden hatte meine große Reise anzutreten. Auf diese Erfahrungswerte konnte ich auch zurückgreifen. Ein Tagesverbrauch von ca.100 Ampere erschien mir realistisch. Größter Verbraucher ist der Kühlschrank, gefolgt von Autopilot, Navigation/Radar und dem Ladestrom für Computer, Kameras und Telefonen. Sämtliche Lampen habe ich auf LED umgerüstet und auf der Mastspitze leuchtet jetzt eine kombinierte 3-Farben Lampe mit Ankerlicht. Der Kühlschrank wird zum Glück von oben befüllt (und verliert so nicht zu viel Kälte beim öffnen) und ist sehr gut isoliert. Auf langen Strecken wird uns eine Hydrovane Windsteueranlage auf Kurs halten und so den Stromverbrauch für den elektrischen Autopiloten reduzieren.
Die mechanische Windsteueranlage hilft auf langen Strecken Energie zu sparen
Erzeugt wird der Strom auf drei Wegen. Wenn wir Landstrom haben, sorgt ein kombinierter Lader/Inverter mit 80 Ampere Leistung und einer IUOU Ladekennlinie für schnelle und schonende Ladung der Batterien.
In Motorfahrt laden 2 Lichtmaschinen die Verbraucherbatterien mit 110 Ampere und die Motorstarterbatterie mit 55 Ampere. Ein Sterling – Laderegler macht aus der 110 Ampere Lichtmaschine ein hocheffizientes Ladegerät.
Da Service- und Motorbatterien baugleich sind, habe ich einen Schalter montiert, mit dem ich jederzeit die Batteriebänke zusammenschalten kann. So kann, im Falle eines Ausfalles einer Lichtmaschine jederzeit die andere die gesamte Batterieladung übernehmen. Und wenn die Starterbatterie ausfallen sollte, kann der Motor mit der Bordnetzbatterie gestartet werden.
Die dritte Lademöglichkeit besteht in den, auf einem Träger am Heck montierten Solarpaneels. Drei Stück a‘ 100 Watt liefern schon fast den gesamten Energiebedarf. Weder Antennen noch ein Windgenerator beschatten die fest montierten Energieerzeuger. Ein elektronischer Laderegler sorgt dafür, dass möglichst viel des erzeugten Stroms in den Batterien ankommt.
Drei Solarpaneels laden unsere Batterien
Für das Bordnetz stehen uns 5 Wartungsfreie Säurebatterien a‘ 105 Amperestunden und für den Motorstart eine baugleiche Batterie zur Verfügung. Mit dieser Gesamtkonfiguration kann ich alle elektrischen Verbraucher betreiben. Der Ladestand ist bisher nie unter 85 % gesunken.
Um die gesamte Anlage zu überwachen, habe ich neben einem Volt- und Amperemeter einen Batteriekontroller installiert. Hier kann jederzeit Ladestrom und Stromverbrauch für beide Batteriebänke festgestellt werden.
Nach bis zu 6 Wochen ohne Landanschluss kann ich festhalten: Es funktioniert
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