Technik
Es gibt ja die Aussage, dass Fahrtensegeln bedeutet, seine Yacht an den schönsten Plätzen der Welt zu reparieren. Jetzt bin ich leidenschaftlicher Reparierer. Es macht mich zufrieden, einen Gegenstand, der nicht mehr funktioniert wieder instand zu setzen. Noch schöner ist, wenn alles so arbeitet wie es soll. Technik als solches ist für mich immer Mittel zum Zweck. Konkret an Bord soll Technik mein Leben sicherer, einfacher und auch komfortabler machen. Fast alle Systeme habe ich selbst installiert, oder habe den Technikern dabei assistiert. So hoffe ich, bei einem möglichen Ausfall. Probleme mit Bordmitteln beheben zu können.
Den Winter 2017/2018 habe ich fast täglich an Bord verbracht. Die Yavas Yavas stand in meinem türkischen Heimatort Bozburun an Land und so war der Weg zu meinem “Arbeitsplatz“ nicht so weit. Ich möchte euch aufschreiben, was ich verändert und eingebaut habe, um meine Yacht langfahrttauglich auszurüsten und welche Ausrüstung bereits werftseitig montiert war.
Mein toller Stahlbauer Arif hat mir Maststufen montiert. Alle großen Luken können von innen durch ein Stahlgitter gegen ungebetene Besucher verriegelt werden (natürlich gibt es immer irgend einen Weg in eine Yacht… aber wir hoffen potentielle Einbrecher wenigstens abschrecken zu können)
Die Ankerkette wurde überprüft und neu verzinkt. 100 Meter 10mm Kette und ein 27 kg Bügelanker sollten uns auch weiterhin sicher halten. Weiter haben wir einen 18 kg Bügelanker und einen 25 kg schweren Stockanker an Bord.
Ruderlager und Autopilot wurden gewartet und gefettet, das laufende Gut erneuert und die Notpinne einsatzbereit gemacht. Sämtliche Wanten und Stage hatten wir bereits im Vorjahr erneuert. Ungeplant musste auch die Rollanlage für das Vorsegel gewechselt werden.
Radar und AIS werden uns vor anderen Schiffen und dichten Wolkenbänken warnen, EPIRB, Kurzwellen-Funkanlage, ein neues UKW-Funkgerät und ein Iridium-Satellitentelefon werden unsere Kommunikation sicherstellen. Alle Rettungswesten sind gewartet und eine neue Rettungsinsel ist ja einsatzbereit an Deck montiert.
Und dann gibt es natürlich viele Kleinigkeiten, die unsere Reise noch sicherer machen sollen..
- Ein Tauwerkschneider schützt unseren Propeller vor Leinen.
- Ein starker Radarreflektor wird uns für andere Schiffe sichtbar machen.
- ein umschaltbarer, doppelter Dieselfilter soll verhindern, dass wir durch verschmutzten Treibstoff ohne Motorantrieb sind.
- Reichlich Ersatzteile für den Motor, ein Handfunkgerät, ein Hand-GPS und nicht zuletzt eine gute Ausstattung an Werkzeug und Handmaschinen sollen unsere Reise sicher machen.
Und sollte etwas kaputt gehen (und das wird kommen!) – siehe oben. Ich repariere wirklich gerne.
Jetzt ist Sicherheit natürlich nicht etwas, das man kaufen und montieren kann. Erfahrung, ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein, klare Kommunikation und unmissverständliche Regeln sind immer wichtiger als das dritte Funkgerät.
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