Werfttage mit Scheißarbeiten und Lernerfolgen für Skipper

Es geht voran mit den Umbauarbeiten. Für jede erledigte Aufgabe erscheinen zwei neue auf meiner to-do-Liste. So viele Dinge, die schon länger gemacht werden sollten, werden jetzt, in Vorbereitung auf meine große Reise angegangen. Seit dieser Saison wundere ich mich ständig, warum die Fäkalientanks der Bordtoiletten so schnell voll sind und so schlecht ablaufen. An Bord der Yavas Yavas wurden Tanks aus geruchsbeständigem Nylon eingebaut. Die sind komplett verschlossen – und es riecht wirklich nicht! Mutig bohre ich vier Löcher in die – vermeintlich – leeren Behälter und schneide mit der Stichsäge eine viereckige Öffnung in die Front. Ich sehe einen Steinbruch!

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An den Innenseiten hat sich ca. 3 cm dick Kalk und Urinstein abgelagert. Vier richtig eklige Stunden später habe ich pro Tank ca. 20 kg Material abgeschlagen und ausgeräumt. Das muss ich so schnell nicht wieder haben…. Alle Schläuche wandern bei der Gelegenheit in den Müll – die Seeventile werden ja auch gewechselt – und die Löcher in den Tanks habe ich mit starken Nylon-platten geruchsdicht verschraubt. Ich arbeite ja so gerne an meinem Schiff, aber es macht nicht immer nur Spaß.

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Fäkalientank wieder verschlossen

Manchmal komme ich so viel schneller voran, als ich gedacht habe. Neue Leselampen in den Vorschiffskabinen, 220V-Steckdosen, Füllstands – Anzeige für die Wassertanks, das hat so prima geklappt.

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Einbausteckdose

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Füllstandanzeigen

 

 

 

 

 

 

 

 

Und dann kommen da auch noch die unvermeidlichen großen und kleinen Probleme. Ich habe mir eine elektrische Wundertüte gegönnt. Eine kombiniertes Inverter/Ladegerät für die Bordstromversorgung.

Mit 70 Ampere werden die Bordnetz – Batterien geladen wenn wir Landanschluss haben. Und wenn wir unterwegs sind, wandelt das Gerät meine 12 Volt Bordspannung in 220 Volt reine Sinusspannung um – und das bis zu 2000 Watt. Computer, gelegentlich Küchengeräte oder ganz normales Elektrowerkzeug können so unterwegs genutzt werden.
Nach meinen positiven Erfahrungen in dieser Saison mit meinem Solar – Lade System wird meine elektrische Bordversorgung auf zwei weiteren Wegen geladen werden: Ein Sterling-Laderegler wird die Lichtmaschine zu einer Hochleistungsanlage aufrüsten (dazu später mehr) und mein neues Wundergerät soll die Batterien laden, wenn wir Landstrom zur Verfügung haben. Landstrom = 220 Volt…… und spätestens in den USA??? 110Volt – Netzspannung! Ich suche und suche, finde aber keine Möglichkeit meine Neuanschaffung auf 110 Volt umzustellen. Scheiße! Ich werde das Gerät trotzdem einbauen und wenn wir 110 Volt Landstrom haben nutze ich halt mein altes Ladegerät – das lässt sich umstellen. So habe ich noch ein Backup wenn ein Gerät ausfällt – und immer komfortable Stromversorgung an Bord.
Und jedes neue Elektrogerät das ich anschaffen werde, kontrolliere ich darauf, ob es auch mit 110 Volt betrieben werden kann.
Es gibt natürlich auch Dinge, die man einfach lösen kann. Nach 5 Jahren Nutzung waren die Toilettensitze nicht mehr so ansehnlich (ja, Jungs, Schiffstoiletten sind nur! für Sitzpinkler). Gut, dachte ich mir, da kaufe ich neue und schraub die an. Im Laden dann die Ernüchterung: 70,–€ pro Sitz! An Bord habe ich dann noch eine Dose wunderschöne rote Farbe gefunden. Klobrille und Deckel habe ich geschliffen und mit 8 Lagen Lack gestrichen. Die Yavas Yavas hat jetzt die schönsten Klodeckel der Welt…..

 

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besonders schöne Klodeckel

Ich merke gerade, dass dieser Blogeintrag etwas fäkal lastig geworden ist…. deshalb etwas zur Erbauung:
Süße kleine Kätzchen!
(o.k., hat nix mit segeln zu tun, ist aber schöner als Fäkalientanks und Klobrillen)

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