Levitha
Dieser Felshaufen mitten in der Ägäis. Ein Platz, für den der Bgriff „middle of nowhere“ erfunden sein könnte. 30 Meilen nach Kalymnos, 30 Meilen nach Amorgos. Eine perfekt gegen alle Windrichtungen geschützte Bucht. Wir machen an einer der Muringbojen die der Bauer ausgelegt hat fest. Wie eine Oase in der Wüste bietet sie dem Reisenden Schutz und Ruhe. Glasklares Wasser, für mich mit 16 Grad noch zu kalt. Ein Teil meiner Crew ist da mutiger. Kein Internet. Am frühen Abend kommt der Bauer mit dem Boot und fragt die Segler ob sie bei ihm essen möchten. In diesem Fall ist die Muring kostenlos. Seit mehreren Generationen bewirtschaftet die Familie den Hof. Wir setzen mit dem Dingi über und steigen über Stock, Stein und Ziegenscheisse bis zu dem kleinen Gehöft. Unter einer Weinlaube erwarten uns Tische, die schönen, unbequemen griechischen Stühle und die Bauernfamilie. Die Speisekarte steht an unserem Tisch, lächelnd und mit einem Block in der Hand. Es gibt was es gibt. Wenig, aber gut und lecker. Ziege in Zitronensauce, Hackbällchen, selbstgemachter Käse, eingelegtes Gemüse. Nach und nach treffen die Crews der anderen Yachten ein. Es ist fast unmöglich nicht mit anderen Seglern in Kontakt zu kommen. Mit Taschenlampen suchen wir uns den Weg zurück zur Bucht.
Ruhe. Dafür segeln wir.
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