Hartes Leben auf See…..
Ja was macht der denn eigentlich den ganzen Tag?
Die Ägäis ist überquert, der Kanal und Golf von Korinth durchfahren und die Yavas Yavas samt Crew hat gestern das Ionische Meer erreicht. Ich will Euch einmal so einen Tagesablauf an Bord beschreiben.
7.30 stehe ich auf und schleiche mich in die Küche um (gaaanz leise, ich war mal türkische Vizemeister im Lautlos-Kaffeekochen) Kaffee aufzusetzen. Der Geruch lockt meistens den Rest der Crew in’s Cockpit. Nachdem die Augen ohne fremde Hilfe offen bleiben, wird gefrühstückt. Toast, Eier, selbstgekochte Marmelade, Müsli und leckere Wurst und Schinken, die meine Gäste aus Deutschland mitbringen. Wir spülen und machen die Yavas Yavas seefertig. Raus aus der Bucht oder dem Hafen! Wann immer es möglich ist (und das war bisher fast immer!) segeln wir zu unserem nächsten Tagesziel. In Buchten baden und schnorcheln wir und kochen an Bord. Wenn wir in einem der vielen kleinen Inselhäfen anlegen, bummeln wir durch den Ort, suchen uns eine Taverne, genießen die griechische Küche und ertragen die griechische Musik (plingpling…….. plingplingplingplingpling………plingpling…… es gibt nur ein Lied in Griechenland!) Der Tag klingt meist bei dem einen oder anderen Glas Wein im Cockpit aus. Da ausschließlich nette Gäste an Bord sind, kann es auch schon mal etwas länger dauern.
Jetzt sind natürlich nicht alle Tage gleich schön. Manche sind noch schöner. Oder besonders. Oder intensiver. Schon zwei mal hatten wir Sturm mit über 40 Knoten Wind und es war gut zu sehen, dass unsere französische Dame völlig unbeeindruckt davon blieb (und der größte Teil der Crew auch). Wir sind um 4.00 Uhr früh ausgelaufen und haben den Sonnenaufgang auf See genossen. Delfine kamen vorbei und die Durchfahrt durch den Kanal von Korinth ist immer wieder beeindruckend. Es gab kullinarische Highlight’s (Schwarzwälder Kirschtorte an Bord gebacken!, Lammcurry, handgeschabte Kässpätzle…..) und immer wieder haben wir ganz besondere Menschen kennengelernt.
Da liegt neben uns eine kleine deutsche Yacht mit einem älteren Ehepaar an Bord. Die 2 haben das Boot von Hamburg über Flüsse und Kanäle, die Donau und das schwarze Meer über die Ägäis bis nach Griechenland gesegelt. Schon das verdient jeden Respekt. Bis ich abends gesehen habe, dass der Skipper sich nur mit dem Rollstuhl bewegen kann. Was für ein Seeheld! Oder Aldi, ein junger Albaner, den wir bei nächtlichem Gitarrenspiel in einer Taverne auf Trizonia kennengelernt haben. Für einen Euro hat er eine völlig heruntergekommene 55-Fuß Yacht gekauft und hofft, mit Straßenmusik das Geld für die geplante Weltumsegelung zu verdienen. Was für ein Traum! Wir treffen alte Segler mit großen Booten und junge Segler mit großen Träumen. Langweilig wird es nie. Uns allen gemeinsam ist die Lust und Freude sich auf Wind und Meer einzulassen – und das hat nichts mit der Schiffsgröße zu tun.
Wenn Ihr Lust und Freude daran habt, kommt an Bord. Es gibt immer wieder Platz auf der Yavas Yavas (Atlantik……Karibik…… USA……)
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